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28. Mai 2018

Berufung für die Welt- und Europameisterschaft und die Teamrace-Europameisterschaft sowie Vorschläge an die DSV Seglerjugend für die Deutsch-Französische Jugendbegegnung 2018

Liebe DODV-Mitglieder,

liebe Seglerinnen und Segler, liebe Eltern, liebe Trainerinnen und Trainer,

 

bei der diesjährigen Berufung der Teams für die Welt- und Europameisterschaften (WM und EM), für die Teamrace-Europameisterschaft (ETR) und bei den Vorschlägen an die DSV Seglerjugend für die Deutsch-Französische Jugendbegegnung (DFJB) hat es viel Unruhe gegeben.

Dafür möchte ich zuallererst im Namen des Vorstandes unser wirklich aufrichtiges Bedauern ausdrücken! Durch unser Qualifikationssystem nicht wasserdicht zu formulieren, haben wir nach der Regatta für Unsicherheit, Enttäuschung und Tränen gesorgt. Das war ganz ausdrücklich nicht unsere Absicht. Wir sind unseren ehrenamtlichen Aufgaben nach bestem Wissen und Gewissen nachgekommen und haben gehandelt, wie es die Situation nach unserem Ermessen gebot.

Nach sorgfältiger und intensiver Abwägung aller vorliegenden Informationen und der Empfehlung des Wettsegelausschusses des Deutschen Segler-Verbandes (WSA des DSV) sind wir zur der Entscheidung gelangt, dass wir die am 1. Mai 2018 in Warnemünde erfolgten Berufungen in die Teams für die WM, EM und die ETR sowie die Vorschläge an die DSV Seglerjugend für das DFJB aufrecht erhalten werden.

Diese Entscheidung haben wir uns wahrlich nicht leicht gemacht, und ich möchte ausdrücklich betonen, dass wir sie nach Abwägung vieler Aspekte getroffen haben. Die im Raume stehende einstweilige Verfügung, die eine Berufung auf Basis der Ergebnisse vom 1. Mai erzwingen sollte, hat dabei die geringste Rolle gespielt. Tatsächlich waren es die aufrichtigen, konstruktiven und respektvollen Gespräche sowie die Empfehlung des WSA und anderer Experten, die den Ausschlag gegeben haben, die am 1. Mai erfolgte Nominierung aufrecht zu erhalten.

Auch wenn schon viele Worte gewechselt wurden, möchte ich an dieser Stelle enige Fakten zusammenzustellen und Anmerkungen machen, um entstandenen Gerüchten und willentlich verbreiteten Unwahrheiten entgegen zu treten, die wir in unserer Verantwortung als Vorstand gegenüber seinen Mitgliedern nicht unkommentiert lassen können.

  • Die Windbedingungen in Warnemünde waren, darüber besteht sicher kein Zweifel, in einigen Wettfahrten schwierig und nicht optimal. Die Durchführung der Wettfahrten und die Überwachung der Regeln liegt in dem Ermessen lizensierter und erfahrener Wettfahrtleiter sowie ebensolcher Schiedsrichter.  – Wir möchten hervorheben, dass darüber diskutiert werden mag, ob wir alle immer dieselben Entscheidungen treffen würden. Eine Aburteilung aber aufgrund getroffener Entscheidungen ist nicht akzeptabel.
  • Die eingelegten Anträge auf Wiedergutmachung sowie die nach der Preisverteilung eingelegte Berufung waren regelkonform und entsprachen den Spielregeln unseres Sports. – Wir halten es auch hier für wichtig, hervorzuheben, dass weder ein Protest noch eine Berufung unsportlich ist – die Möglichkeiten werden in den Wettfahrtregeln ganz klar beschrieben und gehören damit zu den Spielregeln „unseres Spiels“.  Das ehrenamtliche Engagement im DODV-Vorstand kann und darf nicht bedeuten, dass einige der Wettfahrtregeln für Vorstandsmitglieder nicht gelten. Eine Bewertung über die Verhältnismäßigkeit mag ein jeder vornehmen und auch äußern. Aber auch in den Meinungsäußerungen appellieren wir für die Verhältnismäßigkeit – auch und vor allem zum Wohle unserer Kinder, die ihr Wertegerüst an dem unsrigen messen.
  • Die DODV hat am 1. Mai auf Basis der zu dem Zeitpunkt gültigen Ergebnisse die Teams für die WM, EM, ETR und die DFJB (hier stellvertretend) berufen.
  • Am 18.Mai 2018 haben wir Mitteilung erhalten, dass einer eingelegten Berufung stattgegeben wurde und die 6. Wettfahrt wieder einzusetzen sowie die Endergebnisse zu korrigieren seien.

Für uns stand nach Mitteilung des Berufungsentscheids zunächst außer Frage, dass die die Benennung in die WM-, EM-, ETR- und DFJB-Teams geändert werden muss.

Fast schon wider besseren Wissens haben wir bei der IODA unverzüglich Extra-Plätze bei den Meisterschaften angefragt, da im Jüngstensport ein solche Entwicklung der Ereignisse höchst untypisch und außergewöhnlich ist. Von der IODA wurde das für die EM abgelehnt. So muss es dann auch für die WM gelten, wenn wir allen betroffenen Kindern eine Gleichbehandlung in einer Situation zukommen lassen wollen, auf die sie nur bedingt und teilweise gar keinen Einfluss hatten.

Aufgrund der zu erwartenden Enttäuschung fühlten wir als Vorstand die Verpflichtung, die betroffenen Kinder und Eltern direkt zu informieren – bevor die ausrichtenden Vereine die korrekte Ergebnisliste „ohne Vorwarnung“ online stellen. Auch haben wir die Verantwortung gefühlt, die Situation mit Regelexperten zu besprechen und dem WSA, der laut Ordnungsvorschriften „federführend in allen das Wettsegeln betreffenden Fragen“ ist, vorzulegen. Für uns überraschenderweise, aber dadurch nicht weniger berechtigt oder gültig hat der WSA empfohlen, die zum Zeitpunkt der ursprünglichen Berufung am 1. Mai gültigen Ergebnislisten für die Nominierung in die Teams zu verwenden.

Zusammenfassend stellen wir fest:

Das Qualifikationssystem der DODV für die WM, EM, ETR und das DFJB ist nicht eindeutig formuliert.

Zum Einen wird in Punkt 3 festgehalten, dass „bei 5 und mehr gewerteten Wettfahrten […]die Ergebnisliste der Regatta in Warnemünde als Qualifikationsendwertung“ gilt. Die Wettfahrtregeln geben keine explizite Definition einer Ergebnisliste. Da die Wettfahrtregeln aber die Möglichkeiten einer Berufung enthalten, ist daraus abzuleiten, dass eine Ergebnisliste erst nach etwaigen Berufungsentscheiden korrekt ist. Weiters wird aber in Punkt 5 festgehalten, dass „die Qualifizierten […] direkt nach der Preisverteilung in die jeweiligen Teams berufen“ werden. Hier ist kein Vorbehalt und keine Vorläufigkeit festgehalten. Die direkt nach der Preisverteilung berufenen Kinder durften darauf vertrauen, dass sie tatsächlich und endgültig berufen wurden.

Punkt 3 und 5 können also im Widerspruch zueinander stehen, wie in diesem Jahr zum ersten Mal in der Geschichte der DODV geschehen.

Nach weiteren intensiven Gesprächen und Abwägung aller in Frage kommenden Interessen sind wir im Vorstand zu der Entscheidung gelangt, der Empfehlung des WSA zu folgen. Die Berufungen in die Teams für die WM, EM, ETR und die DFJB, die am 1. Mai 2018 erfolgten, werden aufrechterhalten.

Die bereits geführten Telefonate und die in einem Falle auch auf explizite Anfrage erfolgte Information per email mag aus jetziger Betrachtung vorschnell erscheinen – sicherlich für die Betroffenen, aber auch für uns, die wir im Nachhinein erstaunliche Dinge erfahren, die bereits während der erklärten Prüfung der Sachlage vor sich gingen. Zu dem Zeitpunkt jedoch schienen uns die Gespräche der fairste und verantwortungsvollste Umgang mit den betroffenen Sportlerinnen und Sportlern.

 

Die Entwicklungen sowohl auf der EM-/ WMA als auch im Nachgang sind sehr bedauerlich – vor allem für die Kinder, die in großer Unsicherheit und Enttäuschung verkehrten. Sie sind unter anderem durch die Mehrdeutigkeit unseres Qualifikationssystems entstanden, und dafür entschuldigen wir uns. Der DODV-Vorstand wird das Qualifikationssystem mit entsprechenden Experten überarbeiten und dem Beirat zur Beratung und Zustimmung vorlegen, das ist sicher.

Mit Schrecken haben wir aber auch die Schärfe der Diskussionen, die persönlichen Beleidigungen und die Polemisierung wahrgenommen.

Mit allem Verständnis für die Enttäuschung, die wirklich nachvollziehbar ist, möchten wir an dieser Stelle zum Nachdenken über die Bedeutung des Sports für unsere Kinder anregen. Der Segelsport formt unsere Kinder – er macht sie selbstständig, fördert ihre Auffassungsgabe komplexer Situationen und stärkt ihre Frustrationstoleranz mehr als jeder andere Sport – um nur ein paar Aspekte zu nennen, warum es ganz wunderbar ist, dass sich die Kinder für unseren Sport entschieden haben.

Und natürlich spielt der Erfolg und die Teilnahme an Meisterschaften für viele Kinder eine große Rolle. Das darf und soll auch so sein, denn die Erfahrungen sind genauso lehrreich wie die oft beschriebenen Niederlagen, die einen stark machen.

Können aber der Streit über die Teilnahme an einer Meisterschaft oder eben die Nicht-Teilnahme die Schärfe der Diskussionen und das Ausmaß der Entwicklungen in den letzten Wochen rechtfertigen? Was lernen unsere Kinder – die beteiligten, und vor allem die unbeteiligten?

 

Lasst uns zusammen für einen Sport stehen, der die Kinder bereichert, sie stark und erfahren macht. Lasst uns dafür stehen, dass jeder Sport seine Spielregeln hat, innerhalb derer gestritten werden kann, aber nicht über deren Grenzen hinaus.

 

Im Namen des DODV-Vorstandes,

Christiane de Nijs

-1.Vorsitzende-



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